Vibrieren
Das Vibrieren von Rammgut ist eines der wirtschaftlichsten Bauverfahren im Spezialtiefbau. Es ist in fast jeder Bodenart anwendbar. Wir vibrieren vorwiegend Spundwände, Stahlträger und Stahlrohre ein.
Das Verfahren:
Das Prinzip des Einvibrierens besteht darin, die Mantelreibung und den Spitzenwiderstand zwischen Rammgut und Boden zu verringern. Der Vibrationsbär erzeugt Schwingungen, die in das Rammgut übertragen werden. Das schwingende Rammgut löst Schwingungen im umgebenden Erdreich in unmittelbarer Nähe aus. Der umgebende Boden wird vorübergehend in einen pseudoflüssigen Zustand versetzt. Dadurch wird die Reibung zwischen Rammgut und Boden stark reduziert, sodass das Rammgut in den Boden einvibriert werden kann.
Als Rammgut werden u. a.:
• Spundbohlen
• Leichtprofile
• Stahlträger
• Stahlrohre
• Holzspundbohlen
verwendet.
Durch die Anwendung von hochfrequenten resonanzfrei an- und ablaufenden Vibrationsbären werden die Anfangs- und Endpeaks bzw. Schwingungsspitzen vermieden.
Um die Erschütterungen weiter zu reduzieren, kann insbesondere im sandigen Boden mit Lockerungsbohrungen als Einbringhilfe gearbeitet werden. Der Boden wird durch Lockerungsbohrungen aufgelockert und anschließend wird das Rammgut einvibriert.
Weiterhin ist die Führung des Vibrationsbären zu unterscheiden:
• mäklergeführtes Einvibrieren bzw. vibrierendes Rammen => der Vibrationsbär wird an einem Mäkler geführt
• freireitendes Einvibrieren bzw. vibrierendes Rammen => der Vibrationsbär wird frei an einem Kran auf- und abbewegt – er hat keine feste Führung.
Mäklergeführtes und freireitendes Vibrieren im Verlgeich
Beim mäklergeführten Einbringen des Rammgutes kann eine Vorspannkraft auf das Rammgut aufgebracht werden. Diese kann das Einbringen des Rammgutes beschleunigen.
Beim freireitenden Einbringen hingegen wirkt nur das Eigengewicht vom Rammgut und Vibrator und es muss in der Regel mit einer Rammzange gearbeitet werden, die durch die gute Führung des Vibrationsbären am Mäkler beim mäklergeführten Vibrieren häufig entfallen kann.
Häufig können beim freireitenden Einvibrieren Orte erreicht werden, die weiter vom Trägergerät entfernt sind – je nach Ausladung des Trägergerätes. Dies bringt vor allem im Wasserbau Vorteile mit sich.
Beim mäklergeführten Einbringen von Rammgut muss die Vibrationsramme unmittelbar am Einbringort stehen.
Bei der richtigen Verfahrenswahl beraten Sie unsere Experten gern.